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Mediazona

1 Presseschau-Absatz

Magazinrundschau vom 12.03.2024 - Mediazona

Wie steht es um den Wiederaufbau von Mariupol?, fragt sich Alla Konstantinowa im russischen Medienprojekt Mediazona (hier die deutsche Übersetzung bei Dekoder). Es stellt sich heraus: Das Interesse der russischen Regierung um die Bevölkerung Mariupols hält sich in Grenzen. "'Die Besatzungsregierung lässt allem voran das Zentrum und die Bezirke am Stadtrand Richtung Donezk und Saporishshja wiederaufbauen, was natürlich kein Zufall ist', sagt Ossytschenko. "Das sind die Richtungen, aus denen die Gegenoffensive kommen könnte - deswegen wurden sie mit Wohnblöcken zugebaut", erklärt er. 'Aber wenn man die russischen Medien verfolgt, gibt es fast gar keine Berichte über das linke Ufer. Da ist nämlich alles vollkommen im Arsch. Das linke Ufer liegt am nächsten an Russland dran, da waren die heftigsten Gefechte, aus der Richtung hat Russland Mariupol überfallen. Dort liegt fast alles in Trümmern.' Oleg war Abgeordneter des Stadtrates, die Zusammenarbeit mit der neuen Verwaltung in Mariupol hat er verweigert. Er erzählt Mediazona, auf dem Morskoi Boulevard am linken Ufer seien fast alle Häuser abgerissen worden - knapp vier Kilometer entlang der Küste.  'Ich denke, da kommen Luxusbauten hin, aber bisher wurde am linken Ufer noch kein einziges Haus gebaut', sagt er. 'Der ganze Bezirk bestand fast nur aus Chruschtschowki. Ein paar wenige stehen noch, auf denen prangen Schriftzüge wie: Wir wollen wieder nach Hause.' Derweil wächst in Russland das Interesse an Immobilien in Mariupol. Auf YouTube gibt es 'Room Tours' durch die zerstörten Häuser, veröffentlicht werden sie vom Propaganda-Kanal Mirnyje (dt. Die Friedlichen)."
Stichwörter: Mariupol, Ukraine-Krieg