Margaret Simons
berichtet über die Leidensgeschichten
philippinischer Arbeitsmigrantinnen, die als Hausangestellte im Ausland arbeiten, um ihre Familien zuhause zu ernähren. Ein Großteil migrantischer Hausangestellten weltweit kommt aus den Philippinen, erfahren wir, wo die "nationalen Heldinnen", die fernab der Heimat für die Ihren schuften, Teil der nationalen Ideologie sind: "In seiner jährlichen Ansprache an das Volk brachte der Präsident
Ferdinand Marcos Junior - der Sohn des Diktators - das Wirtschaftswachstum des Landes in Zusammenhang mit dem 'steten Rückfluss an Überweisungen' durch Arbeitskräfte im Ausland. Er erkannte an, dass es im Land einen Mangel an Pflegekräften gibt, da viele qualifizierte Leute ins Ausland gehen - unter anderem nach Großbritannien. Er versprach, Trainingsprogramme einzurichten. Aber nachdem er davon sprach, dass er sich wünsche, Arbeit im Ausland sei eine Wahl anstatt eine Notwendigkeit, fügte er an: 'Es ist ein nobler Auftrag, den unsere Überseearbeitskräfte ausführen, er verlangt große Opfer.'" Besonders viele Filipinas arbeiten im Nahen Osten, wo sie oft misshandelt werden und vielfach de facto
wie Sklaven behandelt werden. Aber auch in Europa ist ihre Lage oft äußerst schwierig. Im Mittelpunkt des Essays steht Mary, eine Arbeitsmigrantin, die für eine reiche Londoner Familie arbeitet und ihre Leidensgenossinnen als politische Aktivistin unterstützt: "Alle paar Wochen trifft sich eine kleine Gruppe Filipinas irgendwo auf den Straßen Londons. 'Wir gehen immer zusammen', erzählt Mary, 'falls es gefährlich wird'. Sie warten vor einem der Häuser in den reichsten Gegenden der Stadt, wie Hyde Park oder Notting Hill. Sie warten an einer Straßenkreuzung in der Nähe oder vor Geschäften. Sie laufen auf und ab und manchmal tun sie so, als würden sie telefonieren, um nicht aufzufallen. Sie versammeln sich, weil eine Landsfrau sie um Hilfe gerufen hat."
Längst lacht niemand mehr über
UnHerd,
erläutert Samuel Earle, der ein Porträt des konservativen
UnHerd-Gründers und Herausgebers
Sir Paul Marshall zeichnet, der nicht nur an die Tories spendet, sondern Ambitionen hat, Großbritanniens größter Medienmogul zu werden. Das
politische Onlinemagazin, das einst mit einem Kuh-Logo auf der Startseite angetreten war, hat sich zu einer veritablen Erfolgsgeschichte entwickelt. Ein breites Spektrum an politischen Positionen deckt das Magazin der eigenen Darstellung zufolge ab. Doch obwohl in der Tat auch ein paar linke Stimmen unter den Autoren zu finden sind, ist die ideologische Schlagseite Earle zufolge insgesamt unübersehbar und Teil eines breiteren Trends, dem auch Publikationen wie
Spiked und
Quillette angehören: "
UnHerds Toleranz für
divergierende Sichtweisen zu einigen Themen mag ein Alleinstellungsmerkmal sein, aber alle diese Publikationen - man nenne sie ja nicht 'Herde' - bewegen sich auf derselben Weide, ernähren sich von Culture-War-Themen und bewegen den Diskurs in dieselbe Richtung. Sie behaupten, normale Menschen und freie Rede seien in Gefahr durch
finstere Machenschaften der Eliten, aber ihr Zorn richtet sich fast ausschließlich gegen Progressive - weder über die wachsenden Profite der Superreichen, noch darüber, wie deren Interessen die Demokratie formen und verformen, haben sie viel zu sagen. Diese Medien ermöglichen einen Blick auf die Zukunft des Konservativismus: eine
herrschende Klasse, die verzweifelt versucht, sich neu zu erfinden als Kreuzkrieger des Aufstands, während sie sich weigert, auch nur irgendeine Verantwortung für die Welt zu übernehmen, die sie entscheidend mitgestaltet hat."