Warum interessiert niemanden das
Leiden in Sudan,
fragen empört Omnia Mustafa und Ghaida Hamdun: "Im Sudan leben derzeit über 10 Millionen Vertriebene, und die Hälfte der Bevölkerung leidet unter akutem Hunger. Der Sudan befindet sich in der weltweit schwersten humanitären Krise und Vertreibung. Doch das Schweigen, das den Kampf des Sudan umgibt, ist deutlich und wirft eine dringende Frage auf: Warum wird die Notlage der Sudanesen immer wieder übersehen?" Die beiden machen dafür vor allem einen
arabischen Rassismus verantwortlich, der während der Diktatur Omar al-Bashirs aufblühte. "Al-Bashirs rücksichtslose Stärkung der arabischen Vorherrschaft unterdrückte nicht nur ethnische Minderheiten, sondern legte auch den Grundstein für das, was heute als der erste und am längsten andauernde Völkermord des 21. Jahrhunderts gilt. ... Rassistische Äußerungen und die Darstellung sudanesischer Protagonisten mit schwarzem Gesicht sind in der arabischen Unterhaltungsindustrie zur Normalität geworden - sichtbare Manifestationen der zugrunde liegenden
antischwarzen Stimmung. Die Normalisierung des Rassismus geht jedoch weit über den Bereich der Unterhaltung hinaus. Der jüngste Vorfall, bei dem ein
Reporter aus Gaza eine abfällige Bemerkung über die Hautfarbe machte, als Hilfsgüter, die für den Sudan bestimmt waren, nach Gaza umgeleitet wurden, machte die tief verwurzelte antischwarze Stimmung in arabischen Gemeinschaften deutlich. Die Reaktionen in den sozialen Medien, die sudanesische Bedenken als übertrieben 'verwestlicht' abtaten, verdeutlichten ein grundlegendes Missverständnis und die Leugnung der in der arabischen Kultur weit verbreiteten Feindlichkeit gegen Schwarze. Im Internet wurden Sudanesen, die ihr Unbehagen über die Situation zum Ausdruck brachten, als '
ignorante Amerikaner' bezeichnet, obwohl sie noch nie einen Fuß nach Amerika gesetzt hatten."
Sobukwe Shukura ist
nicht glücklich mit dem Plan, im Rahmen einer UN-Mission
tausend kenianische Polizisten nach Haiti zu schicken, um Regierung und Bevölkerung gegen kriminelle Banden zu beschützen, die die Übernahme des Landes anstreben. Letztere finden bei Shukura allerdings keine Erwähnung. Ausschlaggebend ist für ihn, dass der derzeitige Premierminister
Ariel Henry von der alten Regierung Moise zwar eingesetzt, aber noch nicht durch Wahlen bestätigt wurde: "Um über diese Situation nachzudenken und vor allem, um die Stimmen der Bürgerinnen und Bürger gegen diese Situation zu verstärken, veranstaltete die Pan-African Socialist Alliance am 24. Januar die Veranstaltung '
Hands Off Haiti: Resist Occupation' im kenianischen Nationaltheater. Ziel war es, diese von den USA und der 'Kerngruppe' geförderte UN-Mission in Frage zu stellen. Die Organisatoren sind sich mit der in den USA ansässigen Black Alliance for Peace einig, dass es sich bei diesem Projekt nur um
Imperialismus in schwarzer Maske handelt. Im Einklang mit der von vielen Kenianern geteilten Meinung sagen wir 'Nein zum Blackface-Imperialismus' und 'Ja zur haitianischen Souveränität'." Wie souverän ein von kriminellen Banden beherrschtes Haiti sein kann, sagt Shukura nicht.